4. Impuls
Liebe Leserin, lieber Leser,
Kennt ihr das auch – dieses Gefühl, dass es einfach genug ist? Genug Ja gesagt, genug Einsatz für Klimafragen gezeigt, genug von allem?
Letzte Woche haben wir uns im Umweltreferat mit dem Bau und der Nutzung alternativer Energieformen beschäftigt. Dazu sind wir ins Burgenland gefahren, um uns vor Ort ein Bild zu machen: Wie viel Platz braucht ein Windrad? Wie funktioniert eine Agri-Photovoltaikanlage, die gleichzeitig Sonnenenergie nutzt und Kartoffeln anbaut? Wir waren beeindruckt, wie Natur- und Umweltschutz beim Bau von Solar- und Windkraftwerken mit einbezogen werden – und wie kostengünstig sie im Vergleich zu alten Kraftwerken errichtet werden können.
Auf der langen Fahrt von Kärnten ins Burgenland und zurück hatten wir viel Zeit für Gespräche. Und dabei spürten viele von uns dasselbe: eine gewisse Erschöpfung. Aussagen wie „Ich engagiere mich seit Jahren, aber es fühlt sich an, als würde ich nichts bewirken“, „Ich habe genug davon, dass sich nichts ändert, obwohl wir die Lösungen längst kennen“ oder „Ich will einfach nur verantwortungsvoll leben, ohne ständig das Klima-Drama vor Augen zu haben“ fielen immer wieder.
Dieses Gefühl ist normal – und wichtig. Es zeigt uns, dass wir an eine Grenze stoßen, sei es körperlich, emotional oder mental. Umso wertvoller ist es, darüber mit Gleichgesinnten sprechen zu können. Denn wir müssen nicht alles allein tragen. Manchmal reicht es, einfach da zu sein, innezuhalten und loszulassen. Es ist in Ordnung, nicht immer alles perfekt zu machen. Auch kleine Schritte zählen.
Nachdem wir uns über das „Genug“ ausgetauscht hatten, wurde uns bewusst, was wir mit unserem Engagement bereits erreicht haben. Vielleicht brauchen wir manchmal eine Pause, Zeit zum Luftholen oder sogar eine neue Strategie, um weiterzumachen. Denn unser Einsatz für die Schöpfung ist kein Sprint – eher ein langer Lauf, bei dem Verschnaufpausen erlaubt sind.
Unser Autofasten ist ein kleines Beispiel dafür, was wir erreichen und verändern können– eine bewusste Entscheidung, mit der wir schon viel bewegt haben und bewegen. Und auch hier gilt: Wir dürfen mal pausieren, durchatmen und morgen weitermachen.