Unsere Gesellschaft und mit ihr, Gesellschaften weltweit stehen im Angesicht der sozialökologischen Herausforderungen des Anthropozäns vor einem tiefgreifenden Wandel. Das ist niemandem mehr bewusst als ihnen, die sie sich heute schon für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft einsetzen. Der angesprochene Wandel passiert in jedem Fall; die Frage ist lediglich, ob wir ihn gestalten wollen, oder ob der Wandel uns gestaltet und uns Anpassungsleistungen abverlangt, die wir gesellschaftlich nicht zu leisten imstande sind.
Wenige Bereiche in Österreich sind im Kontext eines gesteuerten Wandels dabei so rückständig wie der Mobilitätssektor. Während die Landwirtschaft seit 1990 um 14,3% weniger Treibhausgase ausstößt als zum Vergleichszeitraum 1990, der Gebäudebereich -36,8%, Energie und Industrie - 3,9 % sind die Verkehrsemissionen seither um fast 74,4% gewachsen (Zahlen: Umweltbundesamt, 2019).
Autofasten trifft damit den Nerv und die Notwendigkeit der Zeit. Durch den bewussten Verzicht auf PKW-Kilometer, zugunsten von öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrradfahrten und zurückgelegten Fußkilometern, leisten wir nicht nur einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz, sondern stärken Gemeingüter (ÖPNV) und/oder unsere Gesundheit. Besonders letzteres zeigt, dass Fasten nicht mit einem Verlust an Lebensqualität und -freude einhergehen muss; diese vielmehr nachhaltig stärkt und steigert.
Und noch eine Bitte: Wenn sie „umsteigen“ und das Auto zugunsten von Alternativen stehen lassen, berichten und erzählen sie davon! Ihren Freundinnen und Freunden, ihren Familienangehörigen und Kolleginnen und Kollegen. Soziale Praktiken ändern sich nicht von heute auf morgen. Und sie ändern sich auch nur, wenn uns Menschen bewusst wird, dass wir dabei auch „gewinnen“ können!
Alles Gute für die weitere (Auto-)Fastenzeit wünscht ihnen das Team von „Autofasten 2024“!
Abbildung 1: Mit Fahrrad und zu Fuß durch die Stadt. (Foto: 12138562O / Pixabay)
Mit den „Öffis“ lässt es sich gut wandern
Auch unser Autofasten-Kooperationspartner „Salzburger Verkehrsverbund“ (SVV) ermutigt Wanderer zum Verzicht auf das Auto. Auf der Wanderplattform salzburg-erfahren.at listet der SVV Öffi-Wandertouren im Bundesland Salzburg.
Der Rucksack ist gepackt, die Wanderschuhe geschnürt, der Wetterbericht gelesen und für gut befunden – alles ist sprichwörtlich auf Schiene für einen perfekten Tag am Berg. Auf Schiene erfolgt auch die Anreise, hinaus aus der Stadt, hinein in die Natur – zumindest bei vielen Touren auf salzburg-erfahren.at.
Salzburg bietet eine Vielzahl an traumhaften Wanderrouten, die sich optimal mit den Öffis kombinieren lassen. Weil Start- und Endpunkt oft nicht gleich sind und Wanderinnen und Wanderer nicht zum Auto zurück müssen, sind Zug- und Busfahrten die perfekte Wahl für eine umweltfreundliche An-und Abreise. Über Staus bei der Anfahrt und Parkplatzproblemen muss man sich keine Sorgen machen, während man seinen ökologischen Fußabdruck verkleinert.
Das perfekte Duett
Wie Wurst und Brot sind salzburg-erfahren.at und das KlimaTicket beim Wandern mit den Öffis das perfekte Duo. Denn durch die Netzkartenfunktion des KlimaTickets Salzburg kann man einsteigen wann man will und aussteigen wo man will. Es gibt keine zeitliche Einschränkung – die Tickets können zu einer unbegrenzten Anzahl von Fahrten genutzt werden – egal ob es sich um einen Obus in der Stadt Salzburg, eine S-Bahnfahrt, einen Regionalbus im Pinzgau oder einer Bahnfahrt nach Saalfelden handelt. Kurzum: Mit dem KlimaTicket und salzburg-erfahren.at lässt sich die Vielfalt, die Salzburg zu bieten hat perfekt erkunden.
Abbildung 2: Mit dem Bus in die Berge. (Foto: SVV)
Tipp: Buch "So klappt’s mit dem Welt-retten“
Das Büchlein "So klappt’s mit dem Welt-retten“ ist das Ideen-Buch zur Initiative „Enkeltauglich leben“ und listet zahlreiche „kleine Veränderungen mit großer Wirkung“ in leicht verständlicher Sprache, um nachhaltiger und bewusster zu leben. Dabei werden ökologisch-nachhaltige Umsetzungstipps in den Bereichen „Kochen & Essen“, „Wohnen“, „Nachhaltiger Konsum“, „Finanzen“ sowie „Mobilität“ gegeben. Und dabei auch die politisch-gesellschaftlichen Themen „Menschenwürde“ und „Solidarität und Demokratie“ nicht ausgespart.
Abbildung 3: Buch „So klappt’s mit dem Welt-retten“ (Foto: S. Riedel).
Österreich gehört zu den stärksten Wachstumsmärkten bei E-Autos – derStandard.at
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Das Elektroauto erfreut sich in Österreich zunehmender Beliebtheit und ist mittlerweile klar „am Massenmarkt angekommen", so die Autoren einer umfassenden Studie zum Thema, über die derStandard berichtet. Schon heute verzeichne Österreich „im Europavergleich den fünftgrößten Zuwachs an BEV-Zulassungen“ (BEV = battery electric vehicle), sodass „in naher Zukunft“ mit „einem erzielten Marktanteil von rund 20 Prozent“ an E-Fahrzeugen zu rechnen sei.
Eines ist klar: Diese Entwicklung ist weder erfreulich noch problematisch allein. Sie ist ambivalent und doch notwendig. Denn es ist heute klar, dass ein zersiedeltes und kleinteilig strukturiertes – „ländliches“ – Land wie Österreich noch lange nicht – vielleicht nie? – auf individuelle Mobilität wird verzichten können. Dazu sind die Mobilitätsbedarfe in der Fläche zu divers und zu vielfältig. Es braucht also auch im Rahmen einer Mobilitätswende einen signifikanten Anteil an Batterie-elektrischen Fahrzeugen (der Ladestrom für diese Fahrzeuge muss dann freilich 100% CO2-neutral hergestellt werden). Klar ist aber auch – und das wird gemeinhin vergessen – dass der österreichische Fuhrpark bis zur Mitte des Jahrhunderts auf etwa 1/10 (Achtung: AUF 1/10, nicht UM 1/10!) des heutigen Bestandes reduziert werden muss, damit eine nachhaltige Mobilitätswende gelingen kann.
Um den notwendigen kulturellen Bewusstseinswandel für diese Herkulesaufgabe zu schaffen, braucht es Initiativen wie „Autofasten“, die uns helfen Praktiken einzuüben, die zunächst temporär, später vermehrt, sehr viel später vielleicht ausschließlich, ohne fossilbetriebene individuelle Mobilität auskommen!
Abbildung 4: Elektroauto an der Ladesäule. (Foto: Joenomias / Pixabay).
Veranstaltungen in Salzburg
MUTig voran schreiten die engagierten Katholikinnen und Katholiken des Umweltteams der Pfarre Rif-Rehhof im Bundesland Salzburg. Neben regelmäßigen Laudato-Si-Gesprächs- und Austauschrunden veranstalten sie am 9. März einen „Radlfrühling“ mit üppigem Programm, wie z.B. Fahrrad-Hindernis-Parcours für Kinder, Film und Information für Erwachsene, Kaffee-Fahrrad „CAFeBIKE“, uvm.
Abbildung 5: Das Umweltteam der Pfr. Rif-Rehhof (Foto: E. Strobl).