Start in Wiener Neustadt
Knoflacher ist der Meinung, dass mit der Erhöhung der Geschwindigkeit die Entfernungen automatisch steigen. Dies geschieht unter anderem durch die Motorisierung und ebenso durch die Informationstechnologie. Die dadurch entstehenden Strukturen haben nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale Auswirkungen. Einkaufszentren ziehen beispielsweise die Kaufkraft aus einem Radius von über 100 Kilometer ab und zerstören damit die lokalen
Geschäfte. Abgesehen davon verleiten sie mit kostenlosem Parken viele Leute dazu mit dem Auto einkaufen zu fahren, weil die meisten glauben, dass dies die schnellere Variante sei.
Dabei beweisen internationale Studien, dass der Zeitaufwand für Mobilität konstant bleibt, unabhängig davon ob die Menschen zu Fuß oder mit dem Auto unterwegs sind.
Ziel muss es sein, wieder eine Welt für den Menschen zu bauen, nicht für das Auto. Dafür müssen die Bauordnung und die Finanzordnung geändert werden. Mit den richtigen Strukturen ist es möglich in einer Stadt mit einer Million EinwohnerInnen alles zu Fuß zu erledigen. Bis zu zehn Millionen EinwohnerInnen kann eine Stadt haben, in der noch alles gut mit dem Rad erreichbar ist. Darüber hinaus muss ein gesellschaftlicher Wandel stattfinden, damit zum Beispiel Radfahren in Fußgängerzonen möglich wird - dies erfordert nämlich eine rücksichtsvolle Gesellschaft. Das alles kann jedoch nur geschehen, wenn das Auto unser Denken nicht mehr dominiert.